Tarifreform MVV
(auf Basis der ursprünglichen Fassung vom 23.11.2018)
Unser Einsatz für eine Reform der Tarifreform hat sich gelohnt: am 23. November 2018 haben sich die Gesellschafter des MVV auf eine Tarifsstruktur geeinigt, die für viele Nutzer der S7Ost gute Nachrichten beinhaltet.
Sehr positiv ist die Einführung von sogenannten „Übergangsbereichen“ (im Gesamtnetz insgesamt 20): d. h. zwei Zonen werden tarifneutral miteinander verbunden. Für die Gemeinde Aying heißt dies, dass sie endlich nicht mehr durch eine Tarifgrenze geteilt sein wird. Obwohl Aying in Zukunft in der Tarifzone 2 liegen soll und Peiß und Großhelfendorf in der Tarifzone 3, gelten die drei Ortsteile hinfort als „Übergangszone 2/3“, für die der gleiche Fahrpreis anfällt. Ähnliches Glück hat der Ayinger Ortsteil Dürrnhaar, der zukünftig in der „Übergangszone 1/2“ liegen wird. D. h. Richtung München gilt der Höhenkirchen-Siegertsbrunner Tarif.
Damit fällt der Anreiz weg, aus finanziellen Gründen mit dem Auto nach Aying bzw. nach Höhenkirchen zu fahren um dann dort erst in die S-Bahn zu steigen.
Ein weiter Pluspunkt der Reform: in Zukunft können Fahrgäste aus diesen „Übergangsbereichen“ beide Tarifzonen nutzen. Je nach Fahrtrichtung gilt stets die preisgünstigere Variante.
Außerdem wird das Sozialticket eingeführt, die neue Isarcard65 wird bereits vor 9 Uhr gültig sein, und wer jetzt bereits die Isarcard60 abonniert hat, darf diese behalten bis die neue Altersgrenze erreicht ist.
Noch ist die Reform, die Mitte Dezember 2019 inkraft treten soll, nicht endgültig: sie muss noch von der Stadt München und den acht Kreistagen abgesegnet werden.
Fazit: unser Einsatz hat sich gelohnt. Es werden viele Fahrten, wenn auch nicht alle, etwas preisgünstiger als in der vorherigen Fassung der Reform geplant.
Das ist ein richtiger Schritt in die richtige Richtung, was aber nicht heißt, dass weitere Vereinfachungen nicht erstrebenswert und möglich wären.
Wichtig ist vor allem, dass es auf der S7Ost bald einen besseren Takt geben wird. Die Ankündigung von Ministerpräsident Markus Söder, ab Fahrplanwechsel Dezember 2019 alle Bahnendpunkte im 20-Minuten-Takt anzufahren, verstehen wir als Versprechen, dass zu diesem Termin auch auf der S7Ost zumindest bis Aying der 20-Minuten-Takt und bis Kreuzstraße ein 20/40-Minuten-Takt eingeführt wird. Die gegenwärtige Infrastruktur ließe dies nämlich zu!
Unabhängig davon werden wir uns weiter für den zweigleisigen Ausbau der Strecke stark machen. Denn dann könnte bis Höhenkirchen-Siegertsbrunn ein 10-Minuten-Takt und bis Kreuzstraße durchgehend ein 20-Minuten-Takt gefahren werden. Genau so, wie es der Ministerpräsident versprochen hat.
Nortrud Semmler, 26.11.2018
…für die Initiative S7OstPlus